Hat Rosé viel Säure? – Alles, was du wissen musst
Manche Menschen mit empfindlichem Magen spüren sehr schnell, wenn sie einen Wein mit hohem Säureanteil trinken – Sodbrennen oder Brennen in der Speiseröhre sind typische Anzeichen. Deshalb fragen uns viele Rosé-Fans: Hat Rosé viel oder wenig Säure?
Wie wir Säure im Wein wahrnehmen
Die Wahrnehmung von Säure hängt von mehreren Faktoren ab:
- Temperatur: Gekühlte Weine wirken säurebetonter als solche bei Raumtemperatur.
- Süße: Je mehr Restzucker ein Wein enthält, desto weniger deutlich erscheint die Säure.
- Trockenheit + Kühlung: Ein trockener, gut gekühlter Wein zeigt seine Säure am stärksten.
Deshalb erscheinen manche Rotweine milder – sie werden oft wärmer serviert und enthalten mehr Tannine, die das Säuregefühl abmildern.
Woher kommt die Säure im Wein?
Säure im Wein wird von verschiedenen Faktoren bestimmt:
- Erntezeitpunkt: Früher geerntete Trauben enthalten tendenziell mehr Säure.
- Klima & Reife: In kühleren Regionen reifen Trauben langsamer und behalten mehr Säure.
- Rebsorte: Manche Rebsorten sind von Natur aus säurebetonter (z. B. Riesling, Sauvignon Blanc, Sangiovese).
Wie verhält es sich bei Rosé?
Bei Rosé beeinflussen dieselben Faktoren – Rebsorte, Herkunft und Erntezeitpunkt – den Säuregehalt. Entscheidend ist außerdem der Stil des Weins: frische, fruchtige Rosés schmecken anders als strukturierte, lagerfähige Rosés.
Grenache & die Provence
In der Provence dominiert die Rebsorte Grenache, die naturbedingt weniger Säure besitzt. Das ist einer der Hauptgründe, warum viele Provence-Rosés besonders weich und zugänglich wirken.
Typische Säurewerte liegen hier häufig bei 3–3,5 g Säure pro Liter (H₂SO₄/L) – vergleichsweise niedrig.
Hinzu kommt: Provence-Rosés sind fast immer trocken (<4 g Restzucker). Da Rosé üblicherweise gekühlt serviert wird, ist die Balance aus geringer Säure und Trockenheit wichtig – eine zu hohe Säure würde bei Kälte schnell unangenehm dominieren.
Praktische Empfehlung
Wer empfindlich auf Säure reagiert, trifft mit einem Provence-Rosé meist eine sichere Wahl. Rosés aus kühleren Regionen (z. B. Deutschland) zeigen dagegen tendenziell eine frischere, ausgeprägtere Säurestruktur.
Fazit: Provence-Rosés sind hervorragende Kandidaten für Genießer, die trockene, säurearme und dennoch aromatische Rosés bevorzugen.
Cheers,
Julian
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