Die schleichende Revolution vom Frauenwein zum gender-übergreifenden Lifestyle Getränk hat ein bisschen gedauert aber sie ist inzwischen vollzogen! Rosé wird heute das ganze Jahr über geliebt und getrunken von Mann und Frau gleichermaßen.
Aber warum wurde es in der Vergangenheit überhaupt von der weiblichen Bevölkerung bevorzugt und was hat sich geändert?
Das hängt ein wenig mit der Entwicklung der Roséweine im Allgemeinen zusammen. Früher eher lieblich, teilweise süß ausgebaut wurde Rosé eher von Frauen bevorzugt. Für Männer die häufiger auf kratzende, sehr trockene und von Tannine strotzende Weine stehen war einfach kein pinkes Pendant auf dem Markt.
Das hat sich allerdings über die letzten Jahre extrem geändert. Inzwischen ist fast die Mehrheit der Roséweine trocken ausgebaut und die Auswahl an qualitativ hochwertigen seriösen Vertretern ist stark gewachsen. Rosé aus Rebsorten wie Merlot oder Syrah bringen auch entsprechend Power. Die eleganten Rosés aus der Provence bieten perfekte Frische in Kombination mit Textur und Tiefe. Roséweine, die man super zu deftigem Essen trinken kann, sind inzwischen zahlreich auf dem Markt. Rosé hat durch die roten Trauben, die für die Herstellung verwendet werden deutlich mehr Tannine als Weißwein und zugleich auch Frucht. Einige davon wie zum Beispiel der Garrus von Château d'Esclans sind vergleichbar mit Grand Cru Weinen aus dem Burgund und durchaus über Jahre hinaus lagerbar. Ein anderes leckeres Beispiel ist Rosé Champagner. Dieser hat oft mehr Intensität und Frucht als ein weißer, behält aber dennoch eine sensationelle Frische.
Rosé vereint das Beste vom Rotwein mit der Frische vom Weißwein und macht ihn zum Allrounder. Rosé hat sich emanzipiert und die neue Generation Weintrinker ebenfalls.
Zeit für die nächste Herrenrunde eine Rosé-Verkostung anzuberaumen. Die darf dann auch gerne „Brosé“ getauft werden.
Cheers,
Julian
Kommentare